Noch bis zum 3. Februar zeigt das Neue Museum Weimar die Ausstellung „Abschied von Ikarus“. In der Ausstellung wird die Entwicklung der Kunst in der DDR rekonstruiert. Von der Darstellung des antifaschistischen Gründungsmythos über die Popularisierung der Kunst als »Ersatzöffentlichkeit« bis hin zu den Diagnosen des Systemzerfalls in den 1980er Jahren wird eine beeindruckender Querschnitt geboten. Mit ungefähr 260 Arbeiten aus Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur und Installation vermittelt die Erzählung der Ausstellung keine lineare Zwangsläufigkeit des bekannten Geschichtsverlaufes. An die Stelle einer chronologischen Aufreihung tritt eine umfassende Darstellung in Themenkomplexen, welche das Spannungsfeld zwischen offiziell gewünschten und ›nonkonformen‹ Bildwelten in den Blick nehmen. Konzeptioneller Zugriff ist dabei das in der Kunst gespiegelte Verhältnis zwischen utopischem Anspruch und sozialistischer Wirklichkeit. Dies wird nicht nur in der facettenreichen Interpretation des Ikarus-Schicksals und anderer Mythen durch viele Künstler deutlich, sondern bleibt ein Leitmotiv für die gesamte DDR-Kunstgeschichte.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 03. Februar 2013 im Neuen Museum Weimar.