Ernst Ludwig Kirchner | Straßenbild vor dem Friseurladen

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Ein Kirchner für das Albertinum

Ein bekanntes Brückegemälde befindet sich seit Januar 2016 wieder im Besitz Dresdens. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden kauften das Kirchner Werk „Straßenbild vor dem Friseurladen“ für eine nicht benannte Summe. Für die Kunstsammlungen Dresden ist der Erwerb ein phänomenaler Zugewinn.

Von den Nazis als…

…entartet bezeichnet, aussortiert und letztendlich veräußert, kehrt das Werk nun nach fast 80 Jahren an seinen Ursprungsort zurück. Laut Information der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden konnte das 1926 entstandene Bild mit Hilfe vom Bund und von Förderern im Rahmen einer Privatauktion angekauft werden.

Die Entfremdung …

…zieht sich als Leitmotiv durch das Bild. Eine Frau betrachtet das Schaufenster eines Friseursalons. Neben ihr bewegen sich sechs teilnahmslos wirkende Figuren. Grün und Orangetöne dominieren in der Komposition und unterstreichen den Warm-Kalt Effekt. Die Frisurenköpfe im Schaufenster mit zum Teil entblößtem Busen setzen einen zarten, erotischen und etwas schutzlos wirkenden Kontrapunkt zu den düsteren Männergestalten vor dem Schaufenster.

Im Jahre 1926 entstand…

…das „Straßenbild vor dem Friseurladen“. Als Dauerleihgabe stellte es die Stadt Dresden als damaliger Käufer der Gemäldegalerie zur Verfügung. Bis 1933 hing das Bild im Semperbau am Zwinger und anschließend, welch Irrsinn, in der Ausstellung „Entartete Kunst“ im Lichthof des Neuen Rathauses. Schlussendlich im Jahr 1937 wurde der Friseurladen von den Nazis als „entartet“ verkauft.

Über den Künstler: Kirchner war Gründungsmitglied der Dresdner Künstlervereinigung „Brücke“. Sein Werk wandelte sich vom Impressionismus zum Expressionismus. Viele seiner Bilder wurden als entartet eingestuft und zerstört. Im Juni 1938 nahm sich Ernst Ludwig Kirchner das Leben.

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Bildquelle: wikimedia – pd

 

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