Suzanne Valadon| Selbstportrait

Gemalt hat sie sich, die Malerin Suzanne Valadon, die eigentlich Marie-Clémentine mit Vornamen hieß (nur fand Lautrec diesen Namen zu soft, zu zahm für die wilde Braut, die wilde lern- und wissbegierige Malerbraut)also gemalt hat sie dieses Selbstporträt im Jahre 1883. Da war sie zarte 18 Jahre jung. Jung und entschlossen, Malerin zu werden. Diese Entschlossenheit springt den Betrachter ja auch direkt an aus diesem Selbstporträt, sehr energisch, auch etwas abwägend der Blick. Recht flächig noch ist das  Gesicht, wenngleich mit einem Anflug und einem leichten Ansatz der Konturierung und Ausarbeitung zum Plastischen hin. Es ist das Problem der meisten autodidaktischen Maler, die das Innen nicht recht nach außen bringen können, die viel zu selten mit dem Modell arbeiten, oder eben auch nicht arbeiten können. Hier war nun der Spiegel das Hilfsmittel für die Malerin. Das leichte Grün erinnert etwas an die Inkarnat-Untergrundierung derer sich die alten Meister mitunter bedienten. Alles in allem ein Bild, welches recht authentisch wirkt. Schaut man flüchtig auf das Bild, so erscheinen die Lippen sehr zusammengekniffen und der Ausdruck ist sehr ernst. Welche Gedanken mag die Malerin gehabt haben als sie das Porträt ihrer selbst malte? Wir werden es nicht erfahren.

Suzanne-Valadon-Selfportrait-1883

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