Pieter Bruegel | Maler und Käufer

Nicht viel hat sich geändert in der Beziehung zwischen „Maler und Käufer“ oder „Künstler und Kenner“, wie der Name der Zeichnung mit alternativem Titel auch lautet. Pieter Bruegel der Ältere, Maler der niederländischen Renaissance, der sich zudem vermutlich selbst im Bilde darstellte, zeigt anhand der mit brauner Tusche und Feder gefertigten Zeichnung  aus dem Jahre um 1565 sehr treffend, was Sache ist und auch damals schon war. Bekannt wurde Bruegel vor allem mit seinen Darstellungen des bäuerlichen Lebens in Flandern. Im Gegensatz zu seinen Söhnen Jan Bruegel und Pieter Bruegel dem Jüngeren, gehörten zu seinen Themen auch die Darstellungen der menschlichen Laster oder christliche Motive, wie die Kreuztragung Christi. Die Zeichnung Maler und Käufer zeigt im Porträt-Duo den Maler  (rechts im Bild) und den potentiellen Käufer bzw. Interessenten. Letzterer lächelt und schaut schon sehr interessiert. Der Maler hingegen richtet sein Augenmerk eindringlich und auch ein wenig kritisch auf  sein Werk. Nachdenklich wirkt er, sein Bild scheint noch nicht fertig zu sein. Bruegel experimentiert hier zusätzlich mit einem Anschnitt, das heißt, er zeigt den Kunden nur halb und auch bei der Figur des Künstlers  selbst  verzichtet er auf die Darstellung der Hand und des betrachteten Kunstwerkes. der Blick des Kunden ist keineswegs einfältig, der Gesichtsausdruck lässt auf einen Kunstkenner schließen, der das Schaffen des Malers vielleicht auch schon länger wohlwollend beobachtet. Genießen wir eine gekonnte Federzeichnung mit mittelalterlichem Flair, die zwei Menschen zeugt, wie sie auch heute noch in der Künstlerszene oftmals anzutreffen sind.

wiki-pd

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