Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin | Die Apotheose des Krieges

Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin und seine Die Apotheose des Krieges

Eine Apotheose, die keine ist

Der russische Maler Wereschtschagin schuf sein berühmtes Gemälde „Die Apotheose des Krieges 1871 als ein Werk seiner Serie „Die Barbaren“. Zur Wortfindung Apotheose, welche mit „Verherrlichung“ oder „Erhebung“ assoziiert werden kann, ist anzumerken, dass dies das „Gegenteil“ meint, nämlich die „Selbstverständlichkeit“ mit welcher jeder Krieg tötet und Leid aufhäuft, ebenso wie die stellvertretend für dieses ungezählte Leid platzierten und aufgehäuften Totenschädel. In Form sind sie gebracht, gleich einem Kanon. Alles wirkt ruhig und harmonisch, doch gerade diese Ruhe trügt!

Es gibt jede Menge Bildinterpretationen, lassen wir es wirken, dieses Memorandum der anklagenden Schädel vieler Gefallener. Die Rabenvögel hüten diesen Schädelberg wie einen Schatz der sich hoch auftürmt. Der Schatz des Krieges, seine Trophäe auch. Und ewig frisst der Krieg, unersättlich bis in die heutige Zeit. Als Maler von Kriegsereignissen war ihm keines der grausamen Bilder fremd, welche der Krieg bringt, ihm dem Maler Wassili  Wereschtschagin. Er fiel selbst dem Krieg zum Opfer am Ende.

Scheinbare Harmonie

Was auffällt ist gerade diese scheinbare Harmonie, welche die gekonnte Bildkomposition hervorruft. Sie ist auch ein Hinweis darauf, wie schnell Krieg, wie schnell Leid zur Gewohnheit werden kann. Die Apotheose ist keine, denn auch der Kriegsgott wird satt, träge und schlussendlich müde werden. Dies zumindest sollte die Hoffnung bleiben.

Sandige warme Farben Wereschtschagin als Meister der Farbe

Erdfarbene Warmtöne vor einem satten Blau des Himmels sind ein weiteres Stilmittel des Malers, dem ganzen tristen Szenario einen scheinbar romantischen ruhigen und entspannten Touch zu verleihen. Doch schaut man genau hin, so sieht der geübte Blick des Betrachters die anklagend, wie im Zwiegespräch mit dem Rezipienten stehenden offenen Kiefer (ehemals Münder) der blanken kahlen Schädel der gefallenen Soldaten. Sie starren den Betrachter an, sie starren uns an und fungieren als eine ewige Mahnung, ein Mahnmal dessen  was geschehen ist und wo alles enden wird.

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Bildquelle: wiki-pd

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