Der Maler des römischen Hochbarock Pietro da Cortona schuf das Gemälde „Die Steinigung des heiligen Stephan“ im Jahr 1660. Im Gegensatz zu anderen Darstellungen wirkt hier das Märtyrerhafte sehr stark vor, was ja vom Künstler auch so gewollt ist. Somit Ziel klar defefiniert und umgesetzt. Jedoch finde ich die Darstellung der ausgeübten Gewalt etwas romantisiert und untertrieben. Die Engel in der oberen Bildhälfte stellen für mein Empfinden das Verzeihen des Gesteinigten gegenüber seinen Peinigern dar: „Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ soll Stephan gesagt haben und damit, ähnlich wie Jesus verziehen haben, der sagte : „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dies ist überhaupt das Tragende dieses Werkes von da Cartona. Das märtyrerhaft Hinnehmende. Die Szenarie wirkt daher auch eher wie ein gemeinsames Spiel mit Leibesübungen denn wie eine Steinigung. Egal, dennoch ein Thema, welches aktuell bleibt.
Written by figunetik
figunetik als eigenständige Bildsprache
View all posts by figunetik