Diese kleine Cosette, das arme kleine Kind der Fantine. So zart und so zerbrechlich hat er sie dargestellt in dieser genialen Illustration der Erstausgabe von Hugos Meisterwerk „Die Elenden“. Èmile Bayard führt hier eine Strichtechnik vor, die jeden ambitionierten Zeichner und Illustratoren den Atem stocken lässt. Da sind sie ganz weich und hell gesetzt, dann wieder dort an anderer Stelle sehr flüssig, sehr kräftig auch. So lebendig und auch die Wahl des Kindes selbst, der starke Kontrast zwischen der zerbrechlichen Kleinmädchenfigur und dem großen Besen, den es schwingen muss. Auch leuchtet der Kinderkörper hell im Kontrast zur Trostlosigkeit der trüben dunklen Gasse. Es ist ein großes Elend, dass sich da in dieser Zeichnung offenbart und es kann die Handlung des Romanes und die Trauer und das Leid der handelnden Figuren gar nicht deutlicher zeigen. Eine wunderbare Illustration, die hier unseren allergrößten Respekt verdient.
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