Wilhelm Rudolph | Das zerstörte Dresden

Vor drei Tagen fiel mir wieder das kleine Reclam-Bändchen mit Zeichnungen von Wilhelm Rudolph in die Hände.  In der Bombennacht und in den nachfolgenden Tagen des Infernos grub der Künstler wie unter Zwang all das Schreckliche mit stählernem Griffel in Metall und Steinplatten. Verwaiste Häuser, ausgebombte Straßen, leere Plätze, Schutt und Asche. Andere flohen von diesem schrecklichen Ort, er jedoch sah und hielt fest. Kinderschuhe, die in heißem Teer auf sinnloser Flucht noch steckenblieben. Zeugnisse der Zerstörung.  Die Zeichnungen sind nicht nur bloßes Dokument des Wahnsinns, sondern auch von hohem künstlerischen Wert. Licht- und Raumwerte, Schraffur und Dichte. All dies verstärkt die Dringlichkeit des Apelles.

 

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