Zu Heinz Löffler, dem Maler und Grafiker aus Meißen, pflegten wir seit langem eine freundschaftliche Beziehung. Es tat gut, sich mit ihm über Kunst zu unterhalten, mitunter auch intensiv zu streiten. Denn unsere Meinungen zu moderner Kunst gingen schon ziemlich weit auseinander, was uns aber keineswegs trennte. Löffler tendierte zu strenger akribischer fotorealistischer Malerei. Er nutzte in seiner Ölmalerei die altmeisterliche Lasurentechnik, welche vor allem Geduld und Fleiß erfordert. Viele seiner Ölbilder entstanden über einen Zeitraum von vielen Monaten. Mit der Kunst der Moderne hatte er dagegen seine Schwierigkeiten. Sie missfiel ihm vor allem als Mittel zur Verunstaltung einer natürlichen Welt. Es kann daher nur logisch sein, dass wir Kontrapositionen ein nahmen, denn für mich ist Kunst, so sehr ich den Maler auch ob seiner Fähigkeiten schätze, vor allem Höhung, Überhöhung und Veränderung. Zudem immer auch ein Denkprozess. Möglichkeiten auszuloten, etwas neu zu erschaffen, auch zu zerstören oder umzuformen. An zwei Begebenheiten möchte ich an dieser Stelle besonders erinnern. Die erste, an die ich mich sehr gern erinnere: Heinz Löffler beehrte mich im Jahr 2006, anlässlich meiner Personalausstellung im Festsaal des Logenhauses Meißen, mit einem großen Blumenstrauss zur Vernissage.
Personalausstellung Logenhaus Meißen (2.v.li: Heinz Löffler)Die Zweite: Zu Beginn des Jahres 2008 erreichte mich eine E-Mail des LACMA mit der Bitte um Kontaktaufnahme mit Heinz Löffler. Es ging um sein Bild „Der Aufbau der Stalinallee“, welches im Rahmen einer Sonderausstellung zur Kunst und Kunstentwicklung der damaligen DDR dort präsentiert werden sollte. Als ich Heinz Löffler daraufhin ansprach (er hatte selbst keinen Internetzugang), zeigte er sich sichtlich gerührt. In der Presse erschien daraufhin auch ein kurzer Artikel, dass eine ehemalige Zeichenschülerin von Heinz Löffler (meinen Namen nannte die Zeitung nicht) diesen Kontakt ermöglichte.
Ich freue mich, dass es mir vergönnt war, diesen außergewöhnlichen Maler und Menschen kennen- und schätzen gelernt zu haben.