Virtuelle Schiefertafeln als Kommunikationswerkzeuge der nahen Schulzukunft
Mit dem folgenden Artikel mache ich eine kurze Kunstpause und schreibe hier mal einige Gedanken nieder, die in einer Diskussion entstanden sind, in der es darum ging, dass das herkömmliche gebundene Buch nie aussterben wird. Ich hatte dagagen erwidert, dass dies einst ein als ein Luxusartikel oder etwas Antiquarisches gilt und bereits in ganz naher Zukunft vieles auf virtuellem Wege gelöst sein wird.Betrachtet man die Entwicklung der Kommunikation in der Geschichte, so war es schon immer das grundlegende Bedürfnis der Menschen, sich mit einfachen Mitteln über große Entfernungen in schneller Form zu verständigen. So lief der griechische Bote auf schnellstem Wege nach Athen, um seinem Herrscher wichtige Nachrichten zu übermitteln. Rauchzeichen und Alphörner waren dann der erste Schritt in Richtung Tele (Fern) Kommunikation. Spätestens mit Anwendungen wie Hoccer oder Bump erscheint der Schritt zum Beamen der Gedanken fast Wirklichkeit zu werden.
Raumzeitgrenzen werden in minimierter Form bereits außer Kraft gesetzt, denn es spielt keine Rolle, wer wo wann auf der Welt mit wem kommuniziert, denn alles dies ist mit den Mitteln der heutigen Technik spielend möglich. Es ist nicht mehr nötig, sich bei einer Konferenz oder einem Freundestreff real gegenüberzusitzen, denn es gibt Social Networks, die dies nebenher ermöglichen. Man kann nun darüber streiten bis man schwarz wird, ob dies nützlich oder schädlich ist, letzten Endes wird auch hier der Fortschritt siegen und die Entwicklung ihren Lauf nehmen. Pads oder Tablets mit Internetzugang werden in absehbarer Zeit selbstverständliche Begleiter sein.
Das mühsame Erlernen fremder Sprachen könnte bald der Vergangenheit angehören, denn in Headsets integrierte Übersetzungsprogramme werden die Sprachausgabe in alle Sprachen ermöglichen. Wahrscheinlich sogar am oder im Kopf intergrierte Chips, die dies automatisiert steuern. Und dies ist ein wegweisender Punkt in der Kommunikationstiefe. In Schulen werden Pads mit einfachster Bedienung Einzug halten, das mühsame Tragen schwerer Lernmaterialien wird abgelöst durch Schnittstellen und Zugangspunkte in schulspezifischen Netzwerken. Es dürfte sogar fraglich sein, ob das Erlernen z.B. spezifischer mathematischer Fähigkeiten überhaupt noch nötig sein wird oder ein Grundlagenwissen ausreicht, den Rest erledigt der Multimediabegleiter, der leicht ist und in jede Schultasche passt.
Der Satz „Medien machen Dumme dümmer und Schlaue schlauer“ könnte eine neue Bedeutung gewinnen. Die Frage ist ja auch, wozu der angehende Chemiker, der sich in seinem Fachgebiet spezialisieren wird, überhaupt andere Bereiche in der Tiefe kennenlernen muss, was natürlich eine hinreichende Allgemeinbildung keineswegs ausschließen muss. Das Lesen von Inhalten bleibt genauso wichtig, nur wird die Form der Inhaltsaufnahme eine andere sein als bisher. Schlussendlich ist es völlig einerlei, ob man die Information auf einem E-Book liest oder in einem gebundenen Buch, seine Niederschrift in ein Heft schreibt oder dies über Transscriber oder Tastatur oder Spracheingabe in seinen multimedialen Begleiter eingibt.
Die Schnelligkeit der Informationsbeschaffung bedient gleichermaßen die Kommunikationsvereinfachung, denn es ist nicht mehr nötig, stundenlange Lexikasuchen zu veranstalten, wenn die gewünschte Info per Tastendruck in Sekundenschnelle vorliegt. Was bleibt ist der Freiraum für fachspezifische Dinge. Es ist also nur ein Frage der Zeit, meiner Einschätzung nach eine Spanne von 10 bis 15 Jahren, in denen, zumindest die höheren Schulen mit diesen Kommunikationswerkzeugen ausgestattet sein werden und schwere Schulranzen der Vergangenheit angehören. So wie einst der Taschenrechner Einzug hielt in den Schulalltag wird es völlig normal sein, tragbare oder gar visuell abrufbare Informationseinheiten zu bedienen.