Anlässlich des heutigen 267. Geburtstages des schweizerisch-englischen Malers Johann Heinrich Füssli, der am 7. Februar 1741 in Zürich geboren wurde, möchte ich sein Hauptwerk „Der Nachmahr“ (The Nightmare“)vorstellen. Der Maler ließ sich bei dieser Thematik von englischen Spukgeschichten inspirieren.
Wie ein Alpdruck erlebt eine langgestreckte Frau ihren Schlaf, weil ein teuflisches Wesen sich auf ihrem Brustkorb breit machte. Die helle Horizontale mit der Vertikallinie des herabhängenden Armes, beherrscht die Bildkomposition. Der grimmige Teufel, in braunen Ockertönen gemalt und dessen Hörner im Schatten erkennbar sind, korrespondiert mit dem runden Tisch links im Bild. Eine gebrochene Dreieckskomponente ergibt sich vom roten Samttuch am oberen Bildrand zum vertikal zum Hocker gehenden roten Samtteil und dem geschwungenen Ausläufer der unterhalb der Hüfte beginnenden nach unten verlaufenden Stoffkante. Die weißen Spitzlichter der Augen eines tierischen Wesens, nehmen Bezug zum körperanliegenden hellen Stoff der Frau.
J.H. Füssli besaß fundierte theologische Kenntnisse. Während er zunächst in Zürich und später in Barth (Vorpommern) tätig war, ging er 1765 nach London und 1770 nach Rom, wo er die Werke Michelangelos studierte. 1779 kam er als anerkannter und zugleich beliebter Künstler nach London zurück, wo er 1799 zum Professor und 5 Jahre später zum Direktor der Royal Academy of Arts ernannt wurde.
Johann Heinrich Füssli starb am 16. April 1825 in Putney bei London.
Dieter Raedel, Berlin.
Die Nachtmahr ( um 1781 )