Meppener Tagespost 22. Februar 2011
Malerin Iris Hilpert stellt im Kunsthaus Haren aus
Die Meißener Künstlerin Iris Hilpert stelt derzeit einige ihrer Werke im Kunsthaus Haren aus. Unter dem ungewöhnlichen Ausstellungstitel „Figunetische Knalltüten zum Elfertee“ präsentiert Hilpert bis zum 30. April großformatige Ölgemälde. Ins Emsland zu reisen, dort Land und Leute kennenzulernen, das reizte die Künstlerin. „Ich zeichne und male seit meiner frühen Kindheit und versuche dabei meine inneren Welten malerisch umzusetzen“, erklärte Hilpert am Rande der Ausstellungseröffnung. Während des Gespräches fertigte sie eine kleine Zeichnung. „Ohne zu zeichnen oder zu malen könnte ich nicht mehr existieren“, sagte sie. „Dabei ist es mir wichtig, eine allgemeine Skizzierung der Menschen mit pointierter charismatischer und zum Teil witziger Überzeichnung zu erschaffen.“
Der Betrachter solle sich selbst oder Menschen, die er kenne, in den Figuren wiederfinden. Traditionelles und Heutiges solle sich treffen und zu einem Ensemble zusammenfinden. Hilpert und Gisela Buss-Schepers, die Leiterin des Kunsthauses Haren, sagten: „In den ausgestellten Bildern findet man bei längerem Betrachten viel Ungewöhnliches, etwa eine Hyäne mit Teddybär-Gesicht, zwei ineinander verknäuelte Elefanten oder einen Vogel, dessen Körper wie eine Handgranate geformt ist.“ Die von Hilpert entwickelte Ausdrucksform der „Figunetik“ will geduldig entdeckt werden. Der Stil zeigt Ausdruckselemente quasi „verkehrt herum“. Im Gegensatz zum Kubismus, der Figuren auf geometrische Elemente reduziere, verschmelze hier Figuratives und Abstraktes. Iris Hilperts Gemälde eignen sich für unterschiedliche Lesarten und Interpretationen. Ihre Malerei ist nicht einschmeichelnd, hat aber ein feines Gespür für Farbe und Formen. Das verschafft dem Betrachter den Zugang zu den oft gewaltsamen und beängstigenden Inhalten. Iris Hilpert arbeitet seit 1992 als freischaffende Künstlerin. Neben Einzelausstellungen nimmt sie auch an Gruppenausstellungen teil. In Haren sind ihre Werke bis zum 28. April jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen.