Ne alte Kiste von Dieter Raedel über das Getty in L.A., das seit 2006 den geklauten Kunstbestand überprüft.
Wenn man sich als Ami die Freiheit nimmt, Kunstschätze anderer Ländersich unter den Nagel zu reißen, so kann das zwar einige Zeit passabel über die Bühne gehn, doch wenn der Druck der rechtmäßigen Eigentümer zu groß wird, sieht man sich doch genötigt, ein paar der eingekreisten Schätze rauszurücken. Wie gesagt, vorsichtshalber nur ein paar. Den geklauten Rest behält man einfach, schließlich ist alles ordnungsgemäß registriert worden. Und man sollte doch die Liebe der Amis zur fremden Kunst schätzen lernen.
Im Entführen von liebreichen Dingen haben die USA Übung und da sollte es nicht Wunder nehmen, wenn bei so viel hartem Langfingertraining stets was an den klebrigen Krallen hängen bleibt. Eigentlich wollten sich die USA ja gar nicht bereichern, aber man kann nichts dagegen machen, wenn das wertvolle Zeug so ne Affinität entwickelt und man sich dagegen schlecht wehren kann. Nicht die Amis sind die Schuldigen, keineswegs, es ist das verhexte Kunstzeug.
Paar Kunstgegenstände geben wir an Italien zurück und für den Rest hat Italia die Arschkarte gezogen. Und wenn die Azzuris zu sehr rumjammern, knallenwir denen einfach die Tür vor der Nase zu. Diese ausländischen Kunstgeschichtler haben sich gefälligst an unsere Öffnungszeiten zu halten. So könnte man im Getty gedacht haben. Reine Vermutung. Michael Brand führte als Direktor des Museums die italienische Meute an der Nase rum und dieBrand-Ursache wegen des Abbruchs der Gespräche konnte leider noch nicht er mittelt werden.
Da wird eine Statue der Aphrodite illegal aus einem griechischen Tempel ent führt, aus Morgantina auf Sizilien, mit dem schlaffen Alter von nur 2000 Jahren und landet ungewollt im Getty. Na, so was. Das Getty will den Fall untersuchen. Es könnte ja sein, dass die Bronze-Statue eventuell bei Probebohrungen in denUSA versehentlich mit hochgespült wurde. Nun weiß man allerdings nicht, wie mandie fehlenden 1800 Jahre Geschichte in die Reihe kriegen soll. Die Neue Welt hat es sehr schwer.
In den 80 er Jahren exportierten Kriminelle en gros die Kunstschätze ohne „Dreh“- Genehmigung der italienischen Regierung. Räuber bekommen im Normalfall kaum eine Sondererlaubnis, es sei, irgendwelche Politgangster, die mit den Mafiosis sich unter eine Decke begeben, sorgen für die erforderliche Rückendeckung.
Und dabei war doch Jahrzehnte alles so aalglatt gegangen. Frau Marion Habsucht – True, wahrscheinlich ihr Künstlername, weiß nicht genau, oder war’s Schatztruhe , egal, also diese True, die nach jedem geklauten etruskischen Exponat ihren entsprechenden Orgasmus feierte, will nun ja nichts als ehemalige Kuratorin des Getty-Museums bemerkt haben. Nun weiß sie nicht mehr ganz genau, Kohl’sches Gedächtnis-Syndrom(?), weshalb sich immer mehr römische und griechische Stücke in all den Jahren im Getty versammelten. Aber es ist sehr beruhigend, dass man die Sache weiter untersuchen will. So sind nun mal die Amis: Erst buchen und dann untersuchen.
LG Prenzl.