Kunst in der DDR – ein virtueller Kunstort

Ziel des Projektes „Kunst in der DDR“  ist es, dem Fachrezipienten wie auch dem kunstinteressierten Laien die Entwicklung der DDR-Kunst näherzubringen und in weiten Teilen auch verständlich zu machen. Was waren die Triebfedern für die Künstler in der DDR, in welcher Weise flossen gesellschaftliche Erfahrungen mit in die Bildwerke ein, wie sah es mit der Auftragskunst aus? Es handelt sich um ein Angebot des Verbundprojektes „Bildatlas: Kunst in der DDR”. Gefördert wird das Projekt  von folgenden Institutionen

  • Technische Universität Dresden (Lehrstuhl für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie)
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden (Galerie Neue Meister)
  • Kunstarchiv Beeskow (ehemals „Sammlungs- und Dokumentationszentrum Kunst der DDR“)
  • Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Auf der Webseite befinden sich weiterhin in übersichtlicher Anordnung der Bildatlas, welcher eine umfassende Dokumentation der zwischen 1945 und 1990 in der SBZ und der DDR entstandenen Malerei beinhaltet.  Mehr als 20 000 Werke in 165 Sammlungen sind aufgelistet, welche sich in Museen, Unternehmen, Sonderdepots und privaten Einrichtungen befinden. Gegliedert ist der Bildatlas in Werke, Sammlungen sowie Künstlerinnen udn Künstler.

Die Rubrik „Wissenswerkstatt“, welche den Besucher einlädt, auf einem virtuellen Rundgang durch 4 Jahrzehnte die kunstgeschichtliche Entwicklung der DDR kennenzulernen, ist bereichert mit Beiträgen, Interviews, Themenanregungen, einem Glossar und einer Chronik.

Eine aktuelle Ausstellung zur Thematik läuft noch bis 3. Februar unter dem Ausstellungstitel „Abschied von Ikarus“ im Neuen Museum Weimar.

Fazit: Alles in allem ein bemerkenswertes Projekt, zu dem es auch einige kritische Fragestellungen gibt, wie es das Interview mit dem Dresdner Soziologen Prof. Karl-Siegbert Rehberg, dem Forschungskoordinator des Projektes deutlich macht. – Hier geht es zum  Interview der Lausitzer Rundschau .

Das Projekt ist nicht zuletzt eine Antwort auf den deutsch-deutschen Bilderstreit‹, der 1999 in der europäischen Kulturhauptstadt Weimar mit der Ausstellung »Aufstieg und Fall der Moderne« seinen Höhepunkt fand.  Es ist eine Herausforderung, so Professor Rehberg, Kunst aus der DDR zu zeigen und diese dabei nicht aus den historischen Zusammenhängen zu reißen oder zur bloßen Illustration der Geschichte zu machen.

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